Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
244 Der Kreislauf des Lebens am Himmel.
ſtellen, deren Oberflächen nur no< wildzerrifſene luft= und waſſerloſe Geſteinswüſten zeigen, und deren Axendrehung eigentli<h aufgehört hat, da ſie mit ihrer Rotation um den Planeten zuſammenfällt. Da die verſchiedenen Theile ihrer Oberfläche infolge ihres Kreiſens um den Planeten, zu welchem ſie gehören, abwechſelnd bald einer wochenlangen Sonnenhiße, bald einer ebenſo langen eiſigen Kälte aus= geſeßt ſind, bekommen dieſelben meilenweite Riſſe und Sprünge, die immer zahlreicher und größer werden. Dies iſt in fortſchreitendem Maße der Fall, bis fich endlich der Zuſammenhang ihrer Maſſe löët. Da jeder der Theile wiederum denſelben zerſtörenden Einflüſſen auêgeſeßt ift, geht die Zerſeßung immer tveiter vor ſich, bis ſich die ehe= malige Weltenkugel zu einer Wolke kleiner Körperchen auf= gelöst hat. Dieſer „Weltenſtaub“ wird nun dur die im Univerſum wixkenden anziehenden und abſtoßenden Kräfte auf immer größere Räume zerſtreut, in denen er ſi<h als dunkle formloſe Wolke ausbreitet.
Was wird nun aber aus den Planeten ?
Die kleineren theilen zuerſt das Schifſal der Monde, dann aber gehen auh die größeren einer endlichen Auf= löſung ihrer Rieſenleiber entgegen, auh fie fallen den zer= ſtörenden Kräften des Weltraumes anheim und zerfallen ebenfalls im Laufe der Jahrmillionen in „Weltenſtaub“.
So ſehen wix nah und nah die Lichter am Himmel erlöſchen und ihre aufgelösten Körper ſih in immer größe= ren Maſſen als dunkle, feinſt zertheilte Wolkengebilde auf immer weitere Räume ausdehnen. Wiederum erfüllt die Weltmaterie in formloſen ungeheuren Weltallswolken