Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
_28 Klippen des Glüds.
bin i< ſicher. Wäre ihm das ihm anvertraute Geld ſeines Oheims nicht heilig geweſen, dann hätte er damals, als er mit Storting in Breslau war, von demſelben ſeine drin= genden Bedürfniſſe befriedigt, dann würde ex nicht gefnauſert, Schulden gemacht und ſeine alten KleidungsſtiiÆe verkauft haben, um fi< nux das Nothwendigſte an Garderobe zu beſchaffen. Jh kanu ihm vertrauen, jedenfalls mehr als dem Vetter Albrecht, dem ich gerade in dieſem Augenbli> niht zehntauſend Mark übergeben darf. Aber ein felt= ſamer, eigenthümlicher Menſch iſt ex doh, und das Ge= heimniß, in welches er ſi hüllt, gefällt mir niht. Ex ſagte ſelbſt, daß er mix niht die ganze Wahrheit mit= theilen könne. Was mag er wohl verſchwiegen haben?“
Herr v. Oſternau ſann lange darüber nah, aber zu einem Reſultat vermochte er nicht zu gelangen.
16.
Es wax ein unbehaglicher, langweiliger Abend. Eine Unterredung, wie ſie Herr vy. Oſternau mit Pe<hmayer ge= habt hatte, geht niht ſpurlos vorüber, - ſelbſt wenn ſie ſcheinbar zufriedenſtellend für beide Theile endet; ihr Ein= dru> bleibt doch, ſie hinterläßt wenigſtens für die nächſte Zeit eine Mißſtimmung, und dieſe machte ſich am Abende in der Unterhaltung recht fühlbar geltend. Herx v. Oſternau konnte ſih dem Einfluß nicht entziehen, welchen die Ex= innerung an die beiden Verhandlungen mit dem Lieutenant und mit dem Fnformator auf ſeine Stimmung ausübte. Ex bemühte ſich zwar, ſo freundlich und herzlich zu ſein, wie gewöhnlich, aber es gelang ihm ſ<hle<t, und ex wurde