Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Adolph Strefſuß- 35
zu bitten. Wenn ih eine Dix befannte Geſchäſtsangelegen= heit regulixen ſoll, muß es perſönlich geſchehen; es iſt dann zothwendig, daß ih für einige Tage nah Berlin reiſe.“
„Du weißt, daß ih Deine Freiheit niemals beſchränke,“ erwiederte Herr v. Oſternaut freundlich; „in dieſem Falle werde ih es um ſo weniger thun, als i< ſelbſt nur wün= ſchen fann, daß Du ſo ſ<nell wie mögli<h zum Ziele fommſt. Wann willſt Du reiſen ?“
„Wenn es Dix ret iſt, gleich na< Tiſh. Jh möchte mit dem Nachtzug von Breslau abſahren, um morgen in Berlin den ganzen Tag für mich zu haben.“
„Jh bin vollſtändig einverſtanden, nux möchte ih Dich bitten, ſhon morgen, und zwar ſo früh wie möglich, einen Beſuch bei dem Onkel Saſtrow zu machen. J< weiß zwar, daß Du mit dem Onkel etwas geſpannt biſt und ihn deshalb nicht gern beſuchſt, in dieſem Falle aber wirſt Du mix einen Gefallen thun, wenn Du eine Ausnahme machſt. Mix liegt daran, daß Du beim Onfel perſönliche Erfundigungen einziehſt, wie die leidige Angelegenheit Ber= {has ſteht, ob man von dem verſchwundenen Herrn vy. Ernau irgend etwas gehört hat und ob die Klatſchereien in der Geſellſchaft einigermaßen ſi beruhigt haben. Du ſchreibſt mix dann wohl morgen ſoglei<h, was Du gehört haſt.“
„Dies wird faum nöthig ſein, i< fann Dix, auh ohne den Onfel Saſtrow beſucht zu haben, das Neueſte mit theilen und muß Dich ſogax um Entſchuldigung bitten, daß es niht ſchon geſchehen iſt. J< wollte Dix geſtern erzühlen, was i< vorgeſtern Morgens vor der Abfahrt von
Bibliotheft. Fahrg. 1884, Bd. IVY. 2)
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