Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
32 Klippen des Glii>s.
iſt, leiht in Verſuchung führen kann. Vetter Albrecht tann ja morgen na< Breslau fahren oder Herr Storting oder Herr v. Wangen.“
„Das wäre jebt, da der Auftrag einmal ertheilt iſt, eine Beleidigung für Herrn Pechmayer, ein Zeichen des Mißtrauens, welches i< ihm niht geben darf. Vielleicht war ih unvorſichtig, aber es iſt einmal geſchehen und muß dabei bleiben.“
Ganz beruhigt war indeſſen Herr v. Oſtkernau nicht, die Beſorgniß ſeiner Frau erwe>te ſeine eigene wieder. Cr ſ<hlief ſ{le<t während der ganzen Nacht, und als er am anderen Morgen erwachte, fühlte er ſich ſo matt, daß er troß des herrlichen Sommertwetters nicht im Stande war, nah dem Hof oder gar dem Feld hinaus zu gehen. Ex mußte in ſeinem Lehnſtuhl am Fenſter ſißen bleiben. Lies= hen und Frau v. Oſternau leiſteten ihm Geſellſchaft, aber ſie fonnten die trübe Stimmung niht bannen, in welche ihn theils der Zwang, das Zimmer zu hüten, theils eine unbeſtimmte Beſorgniß verſeßte. Er mußte immer wieder an den Kandidaten Pechmayer und daran denken, ob dieſer wohl den Wechſel in Breslau einkaſſiren und ob ex das Geld pünktlich ſenden werde.
Gegen elf Uhr Vormittags kam dex Lieutenant, der eben von einem Ritt auf's Feld zurücgekehrt war; er ſchien niht angenehm überraſcht, als er Lieschen und Frau v. Oſternau bei dem Vetter fand, im erſten Moment war er ſogar etwas verlegen, aber ex faßte ſi<h bald.
„Zh komme zu dieſer ungewohnten Zeit zu Dix, Vetter Fiß, um Dich wieder um einen Urlaub für einige Tage