Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
42 Klippen des Glüds.
den Diebſtahl kein Wort weiter verloren werde. Hörſt Du wohl, Vetter Albre<ht? Jh verlange es!“
„Wenn Du es durchaus willſt, gebe ih Dix mein Wort, daß ih ſ{<weigen werde.“
„Es genügt mix. Jh will Dich jeht nicht länger abHalien, Deine Reiſevorbereitungen zu treffen. Ehe Du abreiſeſt, werde ih hoffentlich wieder im Beſiß genügender Geldmittel fein, um Dix den ſchon halb verſprochenen Vorſchuß gewähren zu können; ih werde zu dieſem Zwe ſelbſt na<h Mirbach fahren und bitte Dich, ſchleunigſt den leichten offenen Wagen anſpannen zu laſſen.“
„Du willſt ſelbſt fahren, Vetter? Nein, das leide ih niht. Du ſiehſt ſo bleich und leidend aus. Die ſchre>= ſiche Entde>ung hat Dich angegriffen, die Fahrt könnte Dix ſchaden. Erlaube mir —“
„Du haſt mit den Vorbereitungen zu Deiner Reiſe zu thun.“
„Aber Friß, ich bitte Dich, laß doch den Vetter reiſen,“ wendete auh Frau v. Oſternau beſorgt ein, aber ihr Gatte ſchüttelte unwillig den Kopf.
„Kein Wort der Einrede weiter,“ ſagte et. „Jh habe meine Gründe, weshalb ich ſelbſt reiſen will. Fn fünf Minuten muß die Kaleſche angeſpannt vor dem kleinen Portal ſtehen; ih bitte Dich, Vetter, dies ſofort zu ver= anlaſſen.“
Wenn Herr v. Oſternau fo feſt und beſtimmt ſprach, war ſein Wille unbeugſam, der Lieutenant beeilte fich daher, ſeinem Befehl Folge zu leiſten; er hatte kaum das Zimmer verlaſſen, als Herr v. Oſternau ſich zu ſeiner Gattin wendete.