Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
52 Klippen des Glüds.
beſucht + er ſei von dieſem ſehr freundlich empfangen iwor= den und habe von dem Onkel und der Tante herzliche Glüdwünſche zu melden. Der Onkel habe ganz offen erz klärt, er ſei überzeugt, daß dur dieſe ſehr erwünſchte VerTobung allen no< immer ſ{<webenden Klatſchereien der Boden abgeſchnitten fei.
Herr v. Wangen war ſo verſunken in ſein Glück, daß er auf ſeiner ganzen Reiſe nur Licht, gar keinen Schatten geſehen hatte. Dex Lieutenant war ihm der angenehmſte Reiſegefährte geweſen, leider aber hatte ex ihn na< der Trennung Morgens auf dem Bahnhof niht wieder ge= fehen, Werner v. Maſſenburg war ein herrlicher, offen= herziger, lieben8würdiger Mann, ganz ein Schwiegerpapa, wie ex ihn ſi<h immer gewünſcht hatte, der Onkel Saſtrow und alle die Bekannten des Schwiegerpapa's waren präch= tige Leute. Am glücklichſten war der wonneerfüllte junge Mann darüber, daß der Schwiegerpapa den ausdrüälichen Wunſch augeſprochen hatte, die Hochzeit möge ſo {nell wie mögli gefeiert werden, denn er ſei ein Feind ſi lang hinziehender Verlobungen.
Da Bertha erröthend verſicherte, ſie wêrde ſi<h ganz den Wünſchen ihres Bräutigams fügen, und da Herr v. Oſternau erklärte, ex ſehe bereitwillig davon ab, ſeinen dritten Jnſpektor bis zu der früher verabredeten Zeit in ſeinem dienſtlichen Verhältniß zu behalten, derſelbe könne ſofort na< Beendigung der Ernte Schloß Oſternau verlaſſen, um nach Weſtpreußen zu reiſen und eines der väterlichen Güter zu übernehmen, wurde Herr v. Wangen in den höchſten Himmel der Glüfſeligkeit erhoben.