Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Roman von Adolph Stre>fuß. 13
burg eine Verbindung ſchließt, zu welcher ſie nur der Wille ihres Vaters zwingt, troßdem aber werde ih mi< niemals dazu herbeilaſſen, in das Recht des Herrn y. Wan= gen einzugreifen. Für mi iſt eine Verlobung keine leere Form, und ih will hoffen, au< niht für Fräulein y. Maſſenburg. Wäre die junge Dame wirklich im Stande, ein Gelöbniß, welches ſie ſoeben erſt, wenn au< dur< traurige Verhältniſſe dazu veranlaßt, abgelegt hat, ſrevent= li zu bre<hen, um eine andere Verlobung einzugehen, * dann würden unſere Anſchauungen über Ehre und Recht zu weit auseinander gehen, als daß es mir mögli<h wäre, an ein Gelöbniß dex Treue gegen mi< zu glauben. Es würde ſchon eine Beleidigung für Fräulein v. Maſſenburg ſein, ihr eine Auflöſung ihrer Verlobung zuzumuthen. Jh werde dazu keinenfalls Veranlaſſung geben, und bitte Sie, Herx v. Maſſenburg, dies als meinen unwiderruf= __ lichen Beſchluß zu betrachten |!“
„Dex Menſch iſt unbexrechenbax in feinen Schrullen,“ rief der Geheimrath empört aus. „Er weiß niht, was ex redet. Kümmern Sie ſich niht um ihn, Freund Maſſen=
burg, morgen wird ex wieder anders denken. Ft nux erſt die Verlobung gelöst, dann —“
„Du irxſt, Vater. Mein Entſchluß iſ unerſchütterlich. J< gebe Dix und Herrn v. Maſſenburg hiedux< mein Ehrenwort, daß, auch wenn die Verlobung der jungen Dame mit Herrn v. Wangen gelöst wird, ih niemals meine Einwilligung zu einex Verbindung mit ihr geben werde.“
Herr v. Maſſenburg warf Egon einen wüthenden Bli zu. „Nach dieſer bündigen Exklärung,“ ſagte er aufſtehend,