Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
14 Klippen bes Glüds,
„Habe ich feine Veranlaſſung, über dieſen Gegenſtand no ein Wort zu verlieren, und bedaure nux, daß ih mi<h habe verleiten laſſen, Fhrer Aufforderung zu folgen, Herr Geheimrath !“
Jn ſehr falter, förmlicher Weiſe verabſchiedete er ſi< von Egon. Dex Geheimrath folgte ihm, ohne dem Sohne, über deſſen Verhalten er auf's Tieſſte empört war, nux einen Abſchiedsgruß zu gönnen.
Als Egon ſi allein ſah, athmete er re<t aus tiefer Bruſt frei auf. Er fühlte fi<h durchdrungen von einent Gefühl innerer Befriedigung. Zum erſten Maſe in ſeinem Leben war es ihm gelungen, ſeine eigene Luſt und Leiden= ſchaft der Pflicht unterzuordnen, ſich ſelbſt zu bezwingen, er fühlte, daß mit dieſem Moment ein neues Leben für ihn beginne.
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Das Herrenhaus von Linau, ſo war der frühere polniſche Name des Rittergutes Linowo germaniſirt worden, machte durchaus feinen beſonderen Cindru>; manches ſä<hſiſche Bauernhaus ſicht ſtattlicher aus, als das einſtö>tige Wohn= haus des großen Rittergutes, welches Hugo v. Wangen von feinem Vater geerbt hatte und in welchem er mit ſeiner jungen ſchönen Frau reſidirte, ſeit er der ſelbſtſtändige Herr der Güter geworden war. Vor dem Tode des Vaters hatte ex auf einem Vorwerke in einem no< weniger com= fortablen Hauſe ſein erſtes Heim aufſchlagen müſſen, denn Herr v. Wangen's Vater meinte, ein junges Ehepaar müſſe ſich glü@li< fühlen au< in feinen Räumen. Große