Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
246 Der hygieniſche Nuten der Zimmerpflanzen.
ſammenhange ſteht. Bei Nervenleiden, bei Melancholie und Bleichſucht, bei eigentlichen Gemüthsfrankheiten, bei großem Kummer und Langeweile u. ſ. w., wo es nöthig wird, den Geiſt zu zerſtreuen und von düſterem Brüten abzulenken, gibt es nichts Beſſeres, als Beobachtung und Pflege von Pflanzen.
Sn der heimlich hinraffenden Krankheit Lungenſchwind= ſucht (Phthiſis) ſind Zimmergewächſe dem Patienten ganz beſonders zuträglih. Als Betweis ſei folgende Beobachtung angeführt, welche Dr. Hiram Corſon in Conſhohoæen (Penn= ſylvanien) mittheilt:
„Meine Mutter, thre beiden Schweſtern und ihr ein= ziger Brudex ſtarben Alle no< niht fünfzig Jahre alt an der Schwindſucht. Die Kinder meines Onkels und meiner Tanten lebten zwar länger und in anſcheinend guter Gez ſundheit, aber ſ<hließli< fielen auh ſie Alle der Schivind= ſucht zum Opfer. Auf Seiten der Familie meines Vaters war feine Spur dieſer Krankheit, fondern ſtroßende Lebens= kraft vorhanden. Dennoch ſtarben drei meiner Brüder fräftige, rüſtige Männer bis in die leßten Jahre vor ihrem Tode — an der Schwindſucht im Lebenzalter von fünfund= fünfzig, ſe<hundfünfzig und achtundſiebzig Jahren, und eine meiner Schweſtern ſtarb ſe<hsundſe<hzig Jahre alt an derſelben Krankheit. J< erwähne dieſe Fälle nur als Betveis der Vererbung diefer Krankheitêanlage. Vor dreißig Jahren wurde meine älteſte Schweſter, damals über fünfzig Fahre alt, von ihrem Hausarzte für ein unrettbares Opfer der Schwindſucht erklärt und ihr Tod für den nächſten Som= mer prophezeit. Sie liebte Blumen und Pflanzen ungemein