Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Von Dr. Boehnke-Reich. : 245
entzogen wird; no< grbßer war bei derſelben Temperatur der Unterſchied in den dur< Trotenluft=Oefen geheizten Räumen. Hieraus ergibt ſi<h, daß die Luft eines mit troœener Luft erwärmten Zimmers viel zu wenig Feuchtig= feit beſizt, um der Geſundheit zuträglich zu ſein.
Es ift zwar richtig, daß bei gewiſſen Körperzuſtänden, z. B. bei <roniſ<hem Rheumati2mus, tro>ene Hiße ſehr wohlthätig wirft, aber dies beweist nihts dagegen, daß ein paſſender Feuchtigkeitêgehalt der Luft für das allgemeine Leben vortheilhaft iſt. Wenn nun die Anweſenheit einer beſtimmien Anzahl fträftig lebender Pflanzen im Stande iſt, die relative Feuchtigkeit eines mit troœener Luft geheiz= ten Zimmers zu vermehren, ſo iſt es flar, daß wir in ihnen ein ſehr bequemes Mittel haben, üble Folgen abzu= wehren. Jn allen Fällen, in welchen künſtliche Hite, namentli< tro>œene Luft, angewandt wird, werden Pflanzen unter ſorgſamer Auſſicht hygieniſche Mittel von großem Werthe.
Wir wollen Alles übergehen, was über die Annehm=lichkeiten der Gewächſe füx unſere Sinne und über die Aeſthetik derſelben geſagt werden könnte, und uns nux auf die geſundheitliche Seite unſeres Gegenſtandes beſchränken.
Hauptſächlich in <roniſchen Krankheiten, ganz beſonders bei Leiden der Athmungsorgane, laſſen ſi< gute Wirkungen erwarten, wenn wir die Krankenzimmer mit lebenden Pflanzen ausſtatten, denn gerade bei ſolchen Leiden thut trodene Hiße den größten Schaden. Zimmerpflanzen üben außerdem no<h bei manchen Leiden einen günſtigen Einfluß, der mit dex atmoſphäriſchen Feuchtigkeit in keinem Zus