Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Roman von Adolph Stre>fuß. 37
DIE
Der Regen praſſelte gegen die hinaufgeſ<hraubten Glas= wände des Altans, Bliz auf Bliß zu>te dur< das Dunkel der Nacht, die gewaltigen Donnexrſchläge ließen das alte Herrenhaus von Linau in ſeinen Grundfeſten erzittern.
Hugo v.* Wangen ging unruhig in dem weiten Raum auf und nieder. Schon ſeit mehr als zwei Stunden wüthete das Unwetter, der Regen floß in Strömen, mant hörte im Altan das dumpfe Rauſchen eines vom Guts= hof na dem tiefer liegenden Garten ſi ergießenden wil= den Baches, der ſi aus den abfließenden Waſſermaſſen gebildet hatte.
Wangen war ernſtlih beſorgt. Ex erwartete ſeinen Inſpeftor, den er mit drei Geſpannen nach der Station N. geſchi>t hatte, um dort auf dem Bahnhof Getreide abzuliefern und einige Frachtgüter zurü>zubringen; die Wagen hätten {hon ſeit mindeſtens einer Stunde in Linau zurü> fein müſſen, aber ſie kamen nicht und famen nicht. Er Hatte Befehl gegeben, daß ihm die Rückkunft ſofort gemeldet werde, aber feine Meldung erfolgte.
„Das Wetter wird immer fürchterlicher, “ ſagte Wangen, und ein Blißſtrahl, der blendend niederzu>te und dem faſt unmittelbar ein frachender, das ganze Haus erſhütternder Donnerſchlag folgte, beſtätigte ſeine Worte. Die Scheiben der Glaëwand flirrten ſo laut, als ſollten fie zerbrechen, und zugleich heulte der Sturm fo gewaltig, daß er die laut geſprochenen Worte faſt übertönte.
„Du machſt mich nervös, wenn Du ſo ruhelos wie ein