Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

118 Höheres Walten.

mich zu Ende zu hören, Sie werden dann anders urthei= len. Jh bin Wittwer, habe nur einen erwachſenen Sohn, für den ih mein Geld anlege, wenn ich jebt, two die Häuſer billig ſind, ein Grundſtück exſtehe. Jh wollte, da die Mauern dieſes Hauſes ſtark ſind, mi umſehen, ob ſi viel= leicht noh ein Stoerk aufſeßen läßt, es würde dann nöthig ſein, daß Sie auszögen, Frau Doktor, und ſo kam es, daß Herr Wando>k von Jhnen ſpra<h und ſein Bedauern äußerte, Sie in Jhrer Ruhe zu ſtören. Als i< nun hier einlrat und Alles ſo behaglih und ſauber fand, da kam mix eine Jdee. J<h muß noh erwähnen, daß mir eine Schweſter die Wirthſchaft führt, eine alte Dame, die ſehr ſaunenhaft und kränklich iſt, ſie muß ſi< Dienſtleute halten, die, wenn ſie etwas taugen, ihre Launen nicht ver= tragen, ſonſt aber Alles zu Grunde gehen laſſen. J< bin reih und beneide Sie um Jhre Häuslichkeit, ih fönnte es beſſer haben, aber i<h müßte mi<h dann von meiner alten S<hweſter trennen, und das will i< thx niht zu Leide thun. Da kam mix der Gedanke, daß vielleicht uns Beiden zu helfen ſei. Verzeihen Sie, wenn mein Vorſchlag etwas Verlebendes für Sie haben ſollte, ih verſichere, ex iſt gut gemeint, es iſt ja au< nur eine Idee, die ih Sie bitte, in Erwägung zu ziehen. J< wollte, wenn ih das Haus kaufe, die Parterrewohnung für mi<h nehmen, die im erſten Sto> iſt mir zu groß. Geſeßt aber, es paßte Jhnen, gegen freie Wohnung mich und meine Schweſter in Penſion zu nehmen, ſo beziehe ih die Beletage, gebe Jhnen zwei Zimmer und Küche, Sie halten dafür meine Wohnung in Stand, ih wohne