Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Kriminal-Novelle von E. H. v. Dedenroth. 121

verbürgen. Jh ziehe mit meinen Möbeln zu Jhnen, Sie ſind die Wirthin, Jhren Anordnungen muß fi<h in Bezug auf Säubern der Wohnung auh meine Schweſter fügen. Wir zahlen Jhnen Penſion, wenn Sie die Güte haben wollen, für uns fochen zu laſſen, und das wird Jhnen [<werli<h Mühe machen, denn ih ſehne mi<h nach ein= facher, ſ<hmachaſter Koſt, meiner Schweſter iſt eine farge Diät vorgeſchrieben. Es foll Sie nicht verleßen,, es ſoll Ihnen meine Vitte nux annehmbarer erſcheinen laſſen, wenn ih ſage, daß i< Vermögen habe und Jhnen dadur, daß Sie mir helfen, au< Jhren Haushalt erleich= tern kann. Jh dächte, Sie könnten die Sache verſuchen. I< werde mir Jhre Antwort holen. Ueberlegen Sie fich meinen Vorſchlag, ſtellen Sie Bedingungen, welche Sie ſür alle Fälle ſichern, aber weiſen Sie mi niht ohne Weiteres ab.“ ;

Damit erhob ſi<h der Fremde. Er reichte niht nur der Frau Doktor, ſondern au< Bertha ſeine Hand, ex hatte das junge Mädchen, während er ſprach, mit freundlihem Wohlwollen betrachtet. Ex entfernte ſich, ohne daß ex ſeinen Namen geſagt und ohne Frau Habel Zeit zu laſſen, danach zu fragen. Mutter und Tochter ſchauten einander fragend an, Keine ſchien ihre Anſicht über das jeltſame Ereigniß zuerſt äußern zu wollen.

„Wer war der Herr?“ fragte Bertha endlich, das Schweigen brechend.

„Jh fenne ihn niht,“ antwortete die Mutter. „Herr Wando> führte ihn her und ſagte, er wolle das Haus beſehen, um es zu faufen. Ex ſah niht aus, als ob ex