Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

_Kriminal-Novelle von E. H. v. Dedenroth,. 127

theuerung niht und erflärte mix urplößlich, ſie bedaure, die Stunden nicht fortſeßen zu können, ſie werde es mi<h wiſſen laſſen, wenn ſie iviedex freie Zeit dazu habe.“

„Auch das no<!“ murmelte Frau Habel mit einem Seufzer.

„Mache Dir deshalb keine Sorge,“ rief Beriha, der Mutter die grauen Lo&en ſtreichelnd. „Sie zahlte mehr als Andere, aber ih habe bei ihr auch die doppelte Zeit verſäumt. Jh wähnte, es ſei freundſchaſtliches Fntereſſe für mi, was ſie bewog, mich in ihren Familienkreis zu ziehen, jeht aber würde ich darüber erxöthen, von ihr etwas anzunehmen, ſie hat mich abgefertigt wie eine Bettlerin. Als ich das Haus verließ, trat Herr Holzbrecher aus der Thüre des Comptoirs. Ex ſchien mich anreden zu wollen, ex grüßte ehrerbietiger als je, i< argwöhne, ex ahnt, was vorgegangen. Aber ih wax nicht in der Stimmung, mit ihm zu ſpre<hen. Jh fomme hiehex und ſehe einen Herrn, deſſen Geſicht ſehr an Hexrn Holzbrecher erinnert. Ex macht Dix ein Anexrbieten, welches uns aus drückender Lage befreien kann —“

„Wie?“ rief Frau Habel, Bertha unterbrechend, „ver= ſtehe ih recht, der Herr ſprach von einem Sohne, der hier in einem Geſchäft arbeitet, Du meinſt, ex ſei der Vater des jungen Mannes, von dem Du mir erzählt?“

„Es iſ mix, als fönne es nicht anders ſein. Jh hörte es ſhon von Fräulein Neuhaus, daß der Vater des Hexrn Holzbrecher ein prächtiger alter Herr ſei, der untex dem Pantoffel einex alten zänkiſchen Schweſter lebe, mit der es fein Menſch aushalte.“