Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Kriminal-Novelle von E. H. v. Dedenroth. 135

boten für ſein Haus finden ließen. Schlechte Dienſtboten ruinixrten ſeine ſhönen Sachen, beſchädigten ſogar die Rahmen ſeiner koſtbaren Bilder mit dem Beſen, zerbrachen ihm ſeltene Porzellane, es wax faſt zum Verzweifeln, aber er hatte niht den Muth, der Schweſter die Wahrheit zu ſagen, er fürchtete ſih vox ihr. Wenn ſie mit ihm grollte, ging Alles verkehrt, da ſ<hwand dex Reſt der Behaglich= feit, den ex no< im häuslihen Leben fand.

Der Entſchluß, dieſem Unweſen ein geivaltſames Ende zu machen, konnte bei ſeiner Schwäche erſt reifen, als ex ein Mittel gefunden, Minna von der Nothwendigkeit des Engage ments einex Wirthſchaſterin auf andere Weiſe als durch Vorhalten ihrer Fehler zu überführen. Der Ankauf eines Hauſes bot dazu den Vorwand, er konnte Minna ſagen, daß ex das Haus übernommen, um Hypotheken zu retten, er müſſe aber Jemand haben, der die Hausordnung über= wache, auf Sauberkeit und Ordnung ſähe, dazu ſei eine Frau geeignet, die dann gleichzeitig Minna die Sorge für die Wixrthſchaft abnehmen könne.

Das Haus war bald gefunden, Holzbrecher hatte eine Hypothet auf dem Grundſtü> Wando>'s, und als ex mit dieſem darüber ſprach, daß er das Haus nux kauſen könne, wenn ex eine zuverläſſige und ordentliche Frau finde, die er darin als eine Art Vice=Wirthin plaziren könne, hatte Wando> geäußert, wenn Frau Habel die Sache über= nähme, fönne ex keine beſſere Wirthin finden.

Holzbrecher wax entzü>t von dem Eindru, den Frau Habel und deren Häuslichkeit auf ihn gema<ht, er wäre im Stande geweſen, Frau Habel ſeine Hand anzubieten,