Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

160 ; Höheres Walten.

Jelber furchtbar litt. J< konnte niht zu ihm, ih ſchrie, ih lärmte, aber ih bekam erſt Nachricht von den Vor= fällen, als das Mädchen, welches den Arzt geholt, zu mir fam. Sie weiß es, daß i< vox Angſt faſt raſend tar. Hätte ih auſſtehen können, ih hätte mi< zu meinem Bruder geſchleppt und wäre bei ihm geblieben.“

„Haben Sie einen Verdacht gegen Jemand? Es war Gift in dem Zucker, den Jhr Herr Bruder zur Bereitung des Punſches gebraucht.“

„Das iſ unmöglich. Der Arzt-fagte das ſchon, aber dann müßte ih ja auch vergiftet ſein, ih habe do< au< von dem Zu>er genoſſen, wir haben alle Tage davon ge= braucht, die Schale war aus dem großen Blechkaſten mit Streuzu>er gefüllt, der in der Speiſekammer ſteht. Das Gift iſt vielleicht im Punſchextrakt geweſen.“

„Wex hat die Zu>kerſchale gefüllt?“

„Das Mädchen, welches ih geſtern entlaſſen habe. Sie füllte vor drei oder vier Tagen die Schale in meiner Ge= genwart und ſtellte ſie in's Büffet. Mein Bruder hat ſchon zwei oder drei Abende ſeinen Zu>ker zum Grog oder Punſch daraus genommen.“

„Sie haben den ganzen Reſt Zu>er für ſich verbraucht ?“

forſchte Teiner. | “Ja. Jh hatte geſtern Abend großen Durſt und trank mehr Zu>erwaſſer als ſonſt.“

„Haben Sie vielleicht im Laufe des Abends, ehe der Punſch bereitet wurde, ſich Zuerwaſſer gemiſcht oder von dem Zucker Gebrauch gemacht ?“

Minna ſchien durch dieſe Frage überraſcht, verwirrt.