Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

168 Höheres Walten.

ſchien, laſſen Sie ſich einen Vertrag aufſeßen, in dem Sie Jhre Bedingungen ſtellen.“ :

„Herx Holzbrechex, “ verſeßte Frau Habel, „vor allen Dingen ſte>en Sie Jhr Geld wieder ein. J<h vertaufe mein Vertrauen nicht, ih will fein Pfand. Ein ſolches Anérbieten könnte bei mix eher Argwohn als Vertrauen exweden. - Sie haben excentriſ<he Launen. Gönnen Sie mix, vox Allem aber ſi ſelber einige Lage der Ueber= legung.“

Dex Rentier hatte es ſi< einmal in den Kopf geſebt, daß Frau Doktor Habel, da ſie gegen die ihr zugenuthete Thätigkeit keine Abneigung gezeigt, allein dur<h das Be= denken, ihr Engagement werde vielleicht von keiner Dauer ſein und könne ihr mehr Unruhe und Koſten als Vortheile einbringen, von dex Zuſage abgehalten werde, er beſtand daher darauf, ihr durch die Einhändigung einer bedeutenden Summe gleichzeitig den Veweis für den Ernſt ſeines Ent= \{luſſes und eine Waffe dagegen, daß ſie irgend welchen Nachtheil exleiden könne, zu liefern. Holzbrecher ſtete das Geld exſt wieder ein, als die Dame ihm endlich erz klärte, ſie habe kein ſicheres Gewahrſam für eine ſo bez deutende Summe Geldes, wenn eine Einigung ſtattfinde, möge ex dieſelle anderswo ſicher deponixren.

Das Drängen des Rentiers,, eine Angelegenheit, die man ſonſt nach allen Seiten hin ſorgſam in Erwägung zieht, ehe man bindende Entſchlüſſe faßt, möglichſt vaſh zux Entſcheidung zu bringen, machte keinen günſtigen Ein= dru> auf Frau Habel, es beſtärkte ihren Argwohn, daß er ihr irgend elvas verheimliche, was ihn bewog, fo viel