Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

176 Höheres Walten.

befand ſi< no< in meinem Couvert, aber i< ſah eit Siegel auf demſelben und ih hatte das Couvert nur vex=flebt. Cs fiet mix das auf, es hatte den Anſchein, als habe Herr Holzbrechex, nahdem er meinen Brief geleſen, denſelben wieder in's Couvert gethan und mit Siegella> verſchloſſen, um ihn einem Dritten zuzuſenden, aber er ſagte mix, daß er im Laufe des Nachmittags niht zu Hauſe geweſen, daß er mein Billet bei der Rückkehr vor= gefunden und ſofort zu mix geeilt ſei, meine Antwort mit mix zu beſprechen. Jh hatte den Brief durch einen Dienſt=mann Herrn Holzbrecher geſ<hi>t.“

„Stand in Jhrem Briefe etwas, woraus ein Dritter {ließen konnte, daß Herr Holzbrecher mit einer Geld= ſumme zu Jhnen kommen werde?"

„Nein, im Gegentheil, ih lehnte darin das Anexrbieten des Herrn Holzbrecher ab.“

„Das iſt höchſt ſonderbar!“ murmelte Leiner in Nach=z denken verloren. „Frau Habel,“ rief er, plößlih auf: ſc<hauend, „vielleicht exiſtirt doh Jemand, der ſih um Jhre Verhandlungen mit Herrn Holzbrecher bekümmert, dem daran lag, dieſelben zu hintertreiben, der Sie be= lauſcht, der den Brief erbrochen.“

Dex Beamte fixirte, während ex alſo zur Mutter ſprach, die Tochter, aber Bertha ſchien kaum zu hören, was gez ſprochen wurde, ſie war entweder von dem, was Vvorge= fallen, ſo benommen und betäubt, daß ſie unfähig wax, an Erörterungen theilzunehmen oder — ſie ſpielte dieſe Nolle, und der Beamte ſchien das Lebtere zu argwöhnen, denn no< ehe Frau Habel antworten konnte, vichtete er,