Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

178 Höheres Walten.

bringen,“ unterbra<h Leiner das junge Mädchen, er wies Frau Habel, die eine Vorſtellung, eine Frage an ihn rihten wollte, ziemlich {rof ab und verließ das Gemach.

8.

Der Beamte mußte die beiden Frauen mit der Ueber= zeugung verlaſſen, daß -ſein Argwohn, mit dem ex ſi< das Verbrechen erklärte, ihn niht getäuſcht, er mußte glauben, daß Adolph Holzbrecher dur<h Bertha über die Verhandlungen zwiſchen ſeinem Vater und Frau Habel unterrichtet, von dieſer erfahren, daß der alte Herr ſich

_mit einer bedeutenden Geldſumme bei Frau Habel befinde.

Es wax in der Stadt ſeit langer Zeit kein größeres Verbrechen verübt worden, ein Raubanfall auf offener Straße, zu früher Abendſtunde vermittelſt Betäubung des Opfers vollführt, konnte nur von Jemand begangen ſein, der genau gewußt, daß Holzbrecher viel Geld bei ſich habe und dex einen Anſchlag gegen den reichen Mann bereits früher geplant und ‘die günſtige Gelegenheit zur Auêfüh= rung abgewartet. Gewöhnliche Verbrecher beginnen ihre Thätigkeit mit Einbrüchen, ſie ſchaffen ſi< niht von vorn= herein und auf's Gerathewohl Betäubungsmittel an.

Die Erklärung des Verbrechens ſchien hier auf der Hand zu liegen. Die einzigen Erben eines reichen Manz nes lebten vielleicht ſchon lange in der Beſorgniß, daß Holzbrecher mit dem Gedanken umgehe, ſi< eine Haus= hälterin anzuſchaffen, deren Einfluß den alten Herrn da= hin bringen konnte, ſi<h wieder zu verheirathen , es war nicht unmöglich, daß Holzbrecher dieſe Abſicht offen aus=