Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Kriminal-Novelle von E. H. v. Dedenroth, 181

brochen, die hinter dem Kaſten, avien dieſem und dex

Wand geſtanden.

E „Solche Dummheit,“ brummte ſie, als Teinex zu ihr trat, „ſtellt der Menſch da ſeine Flaſchen mit dem ſtinken=

den Zeug unters Bett an die Wand und den -leexen

Kaſten davor, ‘da muß man ja etwas zerbrechen.“

„Wer wohnt hier?“ forſchte Teinex. „Wiſſen Sie ni<t, daß Sie auh ſtraffällig ſind, wenn Sie dulden, daß in Jhrer Wohnung auf unvorſichtige Weiſe ſo feuer= gefährliche Flüſſigkeiten wie Ligroin aufbewahrt werden ?“

„Kann ich dafür?“ verſeßte die Frau. „Herr Brant hatte die Flaſchen ſonſt immer in dem Kaſten oder dort auf dem Tiſche, da konnte man ſi vorſehen.“

„Was iſt Herr Brant?“ forſchte Teiner.

„Nun, ex iſt im Geſchäft bei Wallex & Comp.“

„Ah, bei den Droguiſten. Rücken Sie das Bett ab. I< will die Flaſchen ſehen.“

Die Frau wollte proteſtirxen, aber kaum gab ſich Teinex als Kriminalbeamter zu erfennen, da wurde ſie ängſt= lich. Sie betheuerte, daß ſie O um das Thun und Treiben ihrer Miether niht bekümmere, daß ſie aber ſchon beſchloſſen, Herrn Brant zu kündigen , es ſei mit ihm H Alles richtig.

Frau Habel, welche herausgetreten wax, nahm jebt Gelegenheit, ihre Beſorgniſſe zu ſchildern, die beſonders in der vergangenen Nacht ſehr lebhaft geworden feien.

„War Herr Brant geſtern Nachmittag zu Hauſe?“ fragte Teiner die Wirthin.

„Er war den ganzen Tag über zu Hauſe,“ lautete die