Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Von Florian Greif. 189

machte. Allein natürli<h au< diesmal ohne jeden Erfolg. Der König fonnte ſeinen Räthen nux den Beſcheid geben, daß Don Pedro den Vorſchlag energiſch abgelehnt habe.

Dies führte zu einem feſten Entſhluß. Die Feinde

der Ines entſchieden ſi<h für deren Untergang. Nach dem Prinzip, daß dex beharrlich auffallende Tropfen allmählig den Stein aushöhle, ließen die erbitterten Räthe nicht na, den König mehr und mehx mit dem Plane vertraut _ zu machen, daß Jnes als die Uxſache aller Gefahren un= ſchädlich gemacht und aus der Welt geſchafft werden müſſe, denn ein anderes Mittel zu threr Beſeitigung ſei bei der zähen Anhänglichkeit, die thr Don Pedro bewahre, un=denfbax. Alfons TY. ſträubte ſich lange gegen dieſen Gedanken. Aber endlich ward ex doh der Beſtürmungen müde und unterließ es, dagegen anzukämpfen. Jm Jahre 1355 ging ex in Begleitung vieler Großen und Adeligen des Landes, unter Anderen des Alvaro Goncalves, des Großſeneſchalls, des Pedro Coelho und Diego Lopes Pacheco, des Herrn v. Ferreira, welche den ſ<hwaxrzen Anſchlag beſonders be= trieben hatten, na<h Coimbra. Dort, im Kloſter St. Klara, lebte Donna Jnes mit thren drei Kindern in anſpruchs= loſer Zurückgezogenheit.

Der Fnfant war von den Jntriguen, die gegen thn und ſeine Liebe geſponnen wurden, niht ohne Kunde ge= blieben. Seine eigene Mutter, die Königin Beatrix, ſowie jein ehemaliger Lehrer, dex Erzbiſchof von Braga, Goncçalo Pereira, hatten ihm inêgeheim längſt Nachricht zukommen laſſen, daß man Arges gegen ihn im Schilde führe, und