Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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Herrn v. Wangen ſofort zu führen, er wagte es ſogar, zu fragen, ob es niht vielleicht au< den Damen intereſſant ſei, einen Bli> in den Kuhſtall zu werfen, in welchem auf Anordnung des Herrn Storting einige ganz neue An= ordnungen getroffen ſeien. Frau v. Wangen lefnte dies lächelnd ab, Klärchen aber ſprang ſofort auf und ertlärte, daß ſie ihren Bruder und Herrn Henſel begleiten werde, ſie hatle als ein echtes Landkind das höchſte Jntereſſe für den Kuhſtall und Schafſtall. |

Wangen war dur< Klärchens Erklärung niht ganz angenehm überraſ<t und für einen Moment ſogar ver= ſucht, ihre Begleitung abzulehnen, es erſchien ihm nicht ganz ſchi>lich, daß ſeine Frau allein mit Herrn v. Ernau zurüd>bleiben follte; ater unmöglich fonnte ex dies ſagen, Bextha würde ihn einer thörichten Ciferfucht beſchuldigt und Herr v. Ernau gewiß über ihn gelächelt haben. Es war ihm re<t unbehaglich, als Bertha Klärchen fogar in ihrem Vorſaze beſtärkte, indem ſie freundlich ſagte: „Recht ſo, Klärchen, ſieh Dix nux die neuen Cinrich= tungen im Kuhſtall re<t genau an, vielleicht können tir fie in Linau auch einführen,“ jeht aber konnte ex, ohne ſich lächerlich zu machen, um ſo weniger Klären zurüd= halten, die ſich ſchon an ſeinen Arm gehängt hatte, um mit ihm die kurze Wanderung anzutreten; er mußte ſh in das Unabänderliche fügen und Herrn Henſel folgen.

Egon wax allein mit Bertha, zum erſten Male allein! Au< in Schloß Oſternau hatte ex ſie ſleis nur in der Geſellſchaft der Familienmitglieder geſehen, niemals ohne Zeugen cin Wort mit ihr ſprechen können. Er fühlte eine