Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Roman von Adolph Strecffuß. 7
wundere mi< nux, daß Sie den Weg kennen und daß Sie die Thüre offen gefunden haben; aber i< freue mi< darüber, denn dieſer glüc>liche Zufall verſchafft mir die Freude, Sie zuerſt in Linau zu begrüßen, allerdings durch einen Jrr= chum Jhrerſeits, denn der Weg, den Ste einſchlagen ſollten, führt lints ab nah dem Hauſe, während dieſer Weg uns nach einer am äußerſten Ende des Gartens liegenden Laube führt, von der wix einen ſ{<önen Ausbli> übex die Wieſen und Felder haben. J< danke dem lieben8würdigen Zufall, der Jhnen den falſhen Weg gewieſen hat und der mix Gelegenheit gibt, Jhnen unſere reizende Herrenlaube zu zeigen und in ihr mit Jhnuen ein paar freundliche Worte ganz ungeſtört zu plaudern. Kommen Sie, Herr v. Ernau, ih werde Sie nach unſerer Herrenlaube führen.“ L Sollte er ihr folgen? Das verführeriſche, verſtändnißvolle Lächeln, mit welchem ſie ihn anſchaute, als ſie ihre Freude darüber ausſpra<h, daß ſie mit ihm ein paar freund= liche Worte ganz ungeſtört werde plaudern fönnen, warnte ihn; es exſchien ihm gar nicht verführeriſh, es erregte in ihm ſogar Widerwillen! Wie bitter war ex in ſeiner Hoff= nung getäuſcht worden! - Lieschen hatte ex allein zu finden gehofſt, und Bertha traf ex, ſie lud ihn zu einem einſamen Stelldichein ein, thr Lächeln erinnerte ihn an jene eine Minute ſhmachvollex Selbſtvergeſſenheit, die ihm ſo ſchwere Reue bereitet hatte, an die er nicht denken fonnte, ohne zu erröthen; aber Bertha gedachte jenes Augenblicks mit einem Lächeln, ſie erröthete nicht, ſie glaubte — ein Ekel iüber= fam ihn, er mochte den Gedanken nicht weitex verfolgen ! Sie ſelbſt wollte ihn nah der Hexrenlaube führen. Sie