Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Roman von Adolph Streckfuß. j 9
unſerer Hexrrenlaube führen.“ Dieſe Worte Bertha's verz ſtand Cliſe. Wohin ſollte ſie ſi< flüchten? Sie konnte ihn jeht nicht wiederſehen, ihn niht zum erſten Mal nah langen Jahren in Bertha/s Gegenwart begrüßen. Weshalb nicht? Sie wußte es nicht, aber ſie ſühlte, daß ſie fliehen müſſe, gleichviel wohin, nur fort, fort!
“ Nux ein Weg führte aus der Herrenlaube, und auf dieſem Wege nahten Bertha und Ernau, nah dem Feld zu war ex verſchloſſen durch das hohe Gartengitter. Aber das dichte Gebüſh gewährte einen ſicheren Verſte>. Sie zögerte nicht, es blieb ihr ja fein anderer Ausweg zur Flucht. Sie achtete nicht darauf, daß beim Eindringen in das tvildver= wachſene Buſchwerk ihr leichtes Kleid an einem dürren Zweige hängen blieb, haſtig riß ſie es los- und im nächſten Moment ſtand ſie mit fliegendem Athem und hochflopfen= dem Herzen mitten im Gebüſch, vollſtändig verborgen vor Denen, die in die Laube traten, von deren Stimme ſie auh den leiſeſten Ton hörte, die ſie aber ebenſowenig zu ſehen vermochte, wie ſie ſelbſt geſehen werden fonnte. Sie preßte die Hand auf ihr hochflopfendes Hexz, fürchtete ſie doch, das Schlagen deſſelben fönne ſie verrathen , ſtarr, regungslos ſtand ſie im GS verſte>t, ſie wagte kein Glied zu rühren.
„Iſt dies nicht ein entzü>ender Play, Herr v. Ernau?“ fragte Bertha heiter, „laſſen Sie uns hier ein Viertelſtünd= hen verplaudern, hier ſtört und beobachtet uns Niemand.“
Sie ſebte ſich auf die Bank, auf denſelben Plaß, den Eliſe foeben verlaſſen hatte, und. lud dur< eine Handbe= wegung Egon ein, ſi neben ſie zu ſehen; ex aber beachtete