Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

108 Der Teuſfel5medifus.

klaren Bli>k auf ihn ſi<h richten in höchſtem Entſeßen über ſeine Doppelzüngigkeit, und dann war ihm, als ſtände Kordula vor ihm, den Finger mit flehender Geberde auf den Mund gelegt.

„Du ſchweigſt, Burkard?“ fragte Hubert von Neuem und ſeine Stimme klang merkli< ſchärfer. „So hat ſi alſo wohl Jſa gegen Dich verfehlt und Du willſt es nur nicht ſagen ?“

„Nein, nein, Du irrſt! Die Jſa hat keine Schuld !“ rief er.

„Sie hat keine Schuld, ſagſt Du, und der Vogt iſt es, der Dich bei mix auf's Beſte entſchuldigt und Alles mit Deiner ſchweren Pflicht und Deiner Soxge um Herrn Chri= ſtoph erklärt? So wird alſo kaum eine Verſöhnung nöthig ſein; komm mit mir, ſprich ſelbſt zu der Jſa, ſie iſt ein gar- holdes, liebreizendes Mägdlein und der Mann wohl glü>lih zu preiſen, dem ſie an ſeinen Herd folgt. Komm? mit! Haben wix Euch nur erſt Beide auf der Yburg, wie es der Vater ſo heiß erſehnt, dann wird ſchon Alles gut werden, und Du Aermſter lebſt dort auh wieder auf in der ſchönen Stille unſerer Burg.“

Burkard Keller hatte nichts gehört von des Bruders liebevollen Worten, als das Eine: „Sprich ſelbſt zu der Jſa!“ Ja, ja, es mußte ſein, es mußte ein Ende werden dieſer Qual, dieſer ſhmachvollen Lage.

„Sh gehe mit Dir!“ ſagte er wie im Traume. Er ſah ſich in der Stube beim Vogt, ſah dieſen, die Vögtin, Iſa, Hubert um ſi hex ſtehen, ſah ſich, wie ex das ſchre>= liche Bekenntniß ausſprach.

ET PE I SA PS