Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 117 ſind der Signor Toxbelli und ſein Diener geweſen, und dann iſt der Torbelli zur Markgräfin gelaufen und hat geſagt, Shr und ih trieben Teufelêwerk und ſie Hätten ganz deutz lich geſehen, daß wir dem Böſen geopfert und daß Jhr prieſterlich Zeug dabei angehabt,“ fuhr ſie fort. „Es half mix wenig, daß ih, zornig wie ich war, ntih verſhwor, das ſei Alles niederträchtige Lüge, der Signore beharrte bei ſeinen Anklagen und es gab einen Streit, wie ex nicht ſ{limmer ſein kann. J< aber wußte mir keinen Rath, als daß i< meine Durchlaucht bat, mit mix in meine Stube zu gehen, dort wolle ih ihr ſogleich die Truhe auf ſchließen und das Türkenkleid, von dem ſie aus jenen Jahren her gottlob no< wußte, zeigen. Aber was meint Jhr? Dex Signore in ſeinem Argwohn beſtand darauf, er als ein Kenner ſolcher Teufelêkünſte müſſe Zeuge fein, denn au< ein ſcheinbar ganz unſchuldig Kleid könne zu teuf= liſchen Zwe>en benußt werden. Und ſo hab” i< nachgeben und aufſ{ließen müſſen und die Durchlaucht hat geſagt, meine Unſchuld ſei erwieſen; dieſer freche Lorbelli aber hat mi ausgezankt, wie wenn ih eine niedere Magd wäre, hat geſchrieen, ih ſei nicht viel beſſer, als eine aber= gläubiſhe Heidin, und ich ſolle mih dur Reue und Beichte und Meßbeſuch chriſtlicher erweiſen, oder er werde die An=zeichen meiner Zauberei und meine Widerſpenſtigkeit, ſie abzuthun, den Gerichten melden. O, Herr Burkard, mir das, dieſe Reden mir! Es war aber nur, weil er mi<h fühlen laſſen wollte, daß er doh höher ſei, als ih. Es iſ ja nux, wir Beiden haben ihm zu viel Anſehen auf der Burg, und weil es ihn arg verdroß, daß meine dur<h-