Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L, Haidheim. 119

weile, oder au die-Sehnſucht nah der Braut,“ erwiederte ſie und ex fühlte ihren ihn heimlich beobachtenden Blick.

„Nun, mix kann's einerlei ſein!“ ſagte er obenhin und

ging in ſeine Stube. „Den Antottio {<i> der Himmel ſelbſt,“ dachte er. „Jeht muß unſere Sache zu Ende kommen und ſie ſoll es. Gleich morgen trete ih vor die Frau Markgräfin hin, bitte ſie, den Grafen rufen zu laſſen und in ihrer Gegen= wart ſage ih ihm Alles. Dann kann keinerlei Lüge und Verleumdung uns treffen, Frau Ottilie iſt eine gerechte, edle Dame, und dem Antonio bin ih zu jeder Sühne erz bôtig, aber der ſ<öne Herr war niemals mit dem Schwert bei der Hand, Zungenſtreit iſt ihm lieber, als dex mit dem Degen , und des Torbelli Ränke dünken ihn ſicherer als ehrlicher Zweikampf.

An Schlaf war nicht zu denken, er fragte ſich, ober Hubert zu dem Geſpräch bei der Markgräfin rufen laſſen ſolle? Doch das nahm zu viel Zeit weg. Und was brauchte er Hubert, wenn er die Markgräfin zur Zeugin hatte? Auch gegen die Tietenaus wurde ſeine Stellung erleichtert durch eine vorhergegangene Auseinanderſeßzung mit Antonio! Ex freute ſich des kommenden Morgens! Endlich, endlich ivar die Entſcheidung da und in einer erwünſchten Weiſe! Kordula hatte alſo Recht, als fie immer mahnte, zu warten, bis der rechte Augenbli> ſich finde. Jebt wax dieſer gekommen. Aber was hieß es, daß Kordula ihren Verlobten fo freudig empfing?

Der eine Gedanke hatte neben jedem anderen , der ihm dur< den Kopf ging, ſein Recht behauptet, er war ihn