Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

120 Der Teufelsmedikus.

feine Sekunde los geworden; jeßt, wo ex im Klaren mit ſi< war über ſein eigenes Thun, wuchs ex über alle anderen hin, und nux ein gewiſſer eiferſüchtiger Neid, Antonio auh nur die leiſeſte anſcheinende Gunſt Kor= dula’s gönnen zu müſſen, ließ ihn unruhig auf und ab gehen.

Ex meinte bei ſi, Kordula ſei in dem Bemühen, ſich nicht zu verrathen und in dem erſten Schre>en über Antonio’s Ankunft bei dem Empfang zärtlicher geweſen, als ſie wohl gewollt.

Aber ſelbſt dieſe Erklärung milderte ſeinen Aerger nicht.

Er haßte Antonio nie ſo bitter, als wegen dieſer Zurtlichkeit Kordula’s, eine Zärtlichkeit, auf die Keiner cin Recht hatte, als er ſelbſt. Erſt ſehr ſpät fam ihm der Schlaf und au< der war ein unruhiger, von wirren Träumen gequälter.

Die Leute in der Buxg fanden für die viele Zeit , die ihnen übrig blieb, wenig Gelegenheit, ſi< angenehm zu zerſtreuen. Das Thun und Laſſen jedes Einzelnen bildete daher den wichtigſten Gegenſtand ihrer Unterhaltung, und in dem Bedürfniß darna<h ſuchte man ſelten vergebens nach einem geeigneten Stoff, denn es gab in Hohenbaden weder Mann no< Weib, die nicht, der ſcharfſichtigen Beobachtung ſeitens der Uebrigen ausgeſeßt, Anlaß für Lob und Tadel gegeben hätten.

Darum wurde die Entde>kung der Zauberkünſte, welche Urſula und Burkard Keller trieben, denn auch in der Küche

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