Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. ill

und in den Ställen ebenſo lebhaft beſprochen, wie in der Herrenſtube und dem Frauengemach.

Als Burkard, wie es ſeine Gewohnheit war, am anz deren Morgen zuerſt den Markgrafen beſucht hatte und dann mit ernſter und entſchloſſener Miene und Hallung über den Schloßhof ging, der Gemahlin deſſelben zuerſt den Bericht zu erſtatten, der heute ein erfreulicher war, dann aber ſein Vorhaben auëzuführen, geſchah ihm nichts Ueberraſchendes, als er auf ſeinem Wege in jedem Antlibß die Neugier ſah, verbunden mit dem mehr oder minder lebhaften Grauen, wel<hes Einzelne bei dem Anbli> des „Teufel8medikus“ empfanden. Ex hatte das ja nun ſchon länger mit Verachtung und ſogar mit einer gewiſſen Genugthuung ertragen , denn in ſeiner, wenn au< größten= theils felbſtverſhuldeten Verbitterung war es ihm ſchon ganz re<t geweſen, Furcht einzuflößen.

Heute aber kam es ihm vor, als miſche ſi< in die furchtſame Neugier eine {let verſtette Frechheit und als hüte man ſi<h weniger als ſonſt, ihn das Flüſtern hören zu laſſen, welches die ſichere Folge ſeines Voribergehens war.

Der ſchon zur Gewohnheit gewordene Au8dru> des ab= weiſenden Hohmuths hatte ſih, ohne daß er es wußte, bei dieſer Wahrnehmung deutlicher als je in ſeinem Gez ſichte au8geprägt; er verachtete das dumme Volk, welches ihn ſo anſtarrte, und troß dieſer Verachtung ärgerte es ihn doh.

Aber Alles das war doh ſchon, flüchtig wie ein Schat= ten, aus ſeiner Seele geſ<wunden bei der in ihm plößlich