Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

126 Der Teufelsmedikus.

„Ja, ja!“ und wax ſo gänzlich außer Stande, mit ihr in ſeiner ſonſtigen Art zu reden, daß ſie freundlich zuredend von Neuem ſprah: „Hört, Keller, Jhr ſeid doc ſtolzer, als recht iſt. Eure Herrin bittet Euch, daß Jhr Nachſicht übet mit ihrem Verwandten, und Jhr laßt fie, wie es ſcheint, vergebens bitten.“

Das brachte denn ſo weit eine Wirkung auf ihn her= vor, daß er ſih beſann, wie ex zu antworten habe und dies in mühſamer Weiſe that.

„Wollt Jhr, da Jhr nicht in froher Laune ſeid, lieber Keller, und das Gelächter und die Heiterkeit vielleicht gern meidet, auch dieſe Tage lieber für Euh allein ſpeiſen?“ fragte ſie dann noch; ſie fürchtete in der That ernſtlichen Streit bei der allgemein gereizten Stimmung.

„Wenn meine Herrin mi<h von ihrer Tafel verbannt, muß i<h?3 in Geduld tragen, es wird nicht für lange fein!“ antivortete er. Jhm war, als breche in ihm und um ihn Aſſes zuſammen, was ex für felſenfeſt gehalten.

„Ach Gott, Keller, Jhr ſeid aber auh ſo empfindlich!“ flagte ſie. „Es kommt mix ja nit in den Sinn, Euch Anderes zu thun, als Gutes und Liebes, Jhr aber ſucht in jedem Wort Stacheln und Dornen. O Keller, wie habt Jhr Euch verändert !“

Jhre Güte rührte ihn nun doh. „Ja, Durchlaucht,“ ſagte ex na< Faſſung ringend, „vergebt, verzeiht mix, habt no eine kurze Weile Geduld, es tvird beſſer werden ih — ih —!“

„Fhr ſollt Euch nicht entſchuldigen, armer Freund, ih weiß, wie Euh Euxe Pflicht aufreibt ; Aerger machen ſie

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