Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. ED

Euch auch, doh Euch an das Gerede zu kehren, dazu ſeid hr Euh ſelbſt do<h wohl zu gut! Nehmt nun aber unſern gulen Willen, Euch zufrieden zu ſtellen, als Thatan, und laßt uns wie gute Freunde auch ferner bei ein= ander bleiben. Seht, Keller, miſſen können wir Euch uicht,“ fuhr ſie fort. „Jhr wißt ſelbſt, es kann Euch Keiner erſehen. Da hat mix unſer lieber Sohn neulich einen Gedanken in die Seele gelegt. Hört alſo: die Zſa zieht zu Euch hier auf die Burg, - Jhr follt Alles einge= räumt haben, wie es für Euch und Eure Verdienſte ſich ziemt, und ih hoffe, wenn Fhr erſt das liebe Weibchen neben Euh habt, ſo vergehen Euch die Tage frcudvoll und ſchnell, die Euch jeht ſ{hwer werden.“ :

So überhäufte ſie ihn mit Güte. Ex fühlte, daß ev ihr danken müſſe; mühſam ſtammelte er Einiges, was ſich eben als paſſende Antwort ſchi>te und athmete erleichtert auf, als ſie ihn entließ.

Gleich darauf aber ſchlugen die ſ<warzen Gedanken wie Wellen über ihm zuſammen und ex ſ{leppte ſih nur mit Noth in ſeine Stube, um hier wie ein Wahnſinniger zu ringen mit den Dämonen, denen er Gewalt über ſich gegeben hatte.

Wie hatte er ſi einbilden können, daß es ſo leicht ſei, Heuchelei und Lüge zu ſühnen? Wie groß war ſeine Thor= heit geweſen, zu glauben, daß er den Frieden ſeiner Seele wieder finden könnte in Erfüllung der im Wahn auf ſih genommenen Pflicht gegen Jſa!

Und dann trat ihm Kordula’s Bild wieder vor die Seele, wie fie höhnend, ſpottend ihn angeſehen und wie