Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 133

ergreifend ausrief: „Burkard, Burkard, vergib! Jch iwwar wahnſinnig, ih meinte, Du ſeieſt mix untreu, ſeieſt wieder zur Zſa gegangen! Man ſagte in der Burg, es würde Verſöhnung in Kuppenheim gehalten, Du habeſt Deinen Bruder kommen laſſen. O, wende Dich nicht ab! Burkard, Erbarmen! Vergib mir!“

Ex hatte ſi vergebli<h bemüht, ſie empor zu heben.

„Erſt ſage, daß Du mix verzeihſt!“ wehrte ſie ihn ab.

Eie lag im dämmernden Mondlicht vor ihm wie eine ſchöne, bleiche Büßerin, aber der Gedanke an den Auſtritt, den ex am Morgen zu erdulden gehabt, war zu neu, die Wunde zu tief, die ihr- und Antonio's Hohn ihm geſchlagen.

Statt der Liebe, die doch no< in Burkard, wie er ſelbſt in dieſem Augenbli> ganz deutlich wußte, gleich einem uur halb exrſtiten Feuer brannte, regte ſich der bittere Zorn in ihm.

„Steht auf, Kordula,“ ſagle ex hart, „ih habe der Gaufkfelei mehr als genug!“

Sie gehorchte ſichtlich ſehr erſchre>t, denn ſie hatte ſich die Wirkung ihres heutigen Benehmens auf ihn wohl nicht klar gemacht.

„O Burkard, wie Fhr herb ſeid! Wüßtet Jhr, wie ih um Euch gelitten ,“ ſeufzte ſie beklommen von Neuem.

Ihr bleiches Geſicht war vom Monde hell beſchienen. Er ſah, wie ſie angſtvoll in ſeinen Mienen nah einen Zeichen ſeiner Liebe ſuchte, und es gewährte ihm eine rach= füchtige Freude, ihr zu beweiſen, daß es aus damit ſei, aus fein ſollte für immer.

„Spart Eu< Mühe und Worte, Fräulein,“ unterbra<h