Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

42 Dex Teuſfelsmedikus.

meinem Kranken, reden ihm vom Satanas und dergleichen,

ängſtigen und exſchre>en mix den edlen Herrn, daß er in

“ fürchterlichen Krämpfen niederſinkt |“

„Antonio! Antonio!“ rief die Markgräfin. „Und da= von ſagt Jhr nichts? Redet mix nux von Euxem Verdacht,

der Burkard ſei ein arger Sünder, und der Hexerei und

Zauberei ergeben ?“

„Und das behaupte ih au< jeßt no< und will's dereinſt beweiſen, durhlauchtige Muhme!“ beharrte dieſer tückiſch. „Des Keſler’s Einfluß auf Euren Herrn iſt eitel teufliſ<h Weſen, Jhr werdet den Tag noch verfluchen, da ex auf die Burg kam! Der LTorbelli iſt, wie ex, auf dex hohen Schule zu Bologna eifrig den Wiſſenſchaften obgelegen, aber in treuem c<riſtli<hen Sinn zu anderen Ergebniſſen ſeines Fleißes gekommen. Ohne Gebet und Bußübungen läßt der Keller den Herrn Ohm dahin leben, kein Exorcismus3 wird vorgenommen, ſeit ex hiex iſt, und in ſeinem teuf= liſchen Dünkel ſagt ex fre<h Euch in's Geſicht, dergleichen beängſtige den Kranken, wo do< wir Alle wiſſen, daß nux da Heil für uns zu ſuchen iſt.“

Die Markgräfin bli>te geängſtigt von einem dex Gegner zum anderen. „J< habe nie gewußt, Antonio, daß Jhr ein ſondexli<h gläubig Gemüth Hättet! Heut? wundere ih mi< Eures Eifers !“ ſagte ſie gereizt, als er ſchwieg.

Je klarer es Burkard Keller wurde, Antonio wolle ihn um jeden Preis von der Burg verdrängen, um ſo ruhiger und beſonnenex wurde ex plöblich dur die kraftvolle An= ſtrengung ſeines Willens. Das durfte Antonio nicht gez

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