Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. Zil
um des Bräutigams Treue jeht alle Woche auf der Burg.“
„Die beiden Fräulein ſind aber no< längſt nicht die Einzigen , die in den Herrn Yburger vergaſt ſind ,® rief Dieter mit einem bedeutſamen Bli> auf Kathi, die bisher ſchweigend, aber eifrig zugehört hatte.
„Was brauchſt mich ſo anzuſehen, Du Lügenmaul, was geht der edle Herr mich an?“ fuhr dieſe auf.
„Gu>t doch die Kah? den Kaiſer an, brauchſt Dich ja nicht zu verwahren. Es hilft Dix nichts, wir wiſſens doch ſchon, wie Du ihm in den Weg läuft und den Sonn= tagsrot alle Tage anziehſt, daß Du ihm wohlgefällig ſeieſt,“ höhnte Dieter.
„O, Du ſchlechter, ſhändlicher Bub?, weil ich Dich nicht ausſtehen kann —*
„Jh frag? nichts nah Dix, geh? nux zu Deinem Teu=fel8medikus,“ erwiederte zornig der Dieter.
„Ja, wiſſet Fhr es denn auch ſchon, daß der Torbelli, Herrn Antonio's Leibmedikus, geſtern bei der Tafel ſhon wieder harten Streit hatte mit dem Keller? Feind ſind die ſich ſhon lange, wenn fie auh nicht dergleichen thaten ; jeht aber iſl’s zu Tage gekommen, als der Torbelli, wie ſchon öfter, geſagt hat, man bete nicht fleißig genug in des Herrn Markgrafen Stuben, ſondern bilde ſih ein, dur geheime Künſte des Uebels Herr zu werden, und geſtatte dem böſen Feind dur<h mangelnde Frömmigkeit immer mehr, ſeine Macht an dem franken Herrn zu üben.“
„Die geheimen Künſte gehen auf die Urſula.“
„Die und dex italieniſche Doktor ſehen ſi<h au< an