Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

90 Der Teufelsmedikus,

ihm auch bald ſo leiht ums Herz, wie mir,“ lachte ſie ſorglos und küßte ihn.

„Aber wie machſt Du es nur?“ fragte er.

„Wie ih?s mache? Ei, ich denke nux Eins : wirx lieben uns, wir können ja eben niht anders, und ich vertraue, die Heiligen werden daher ſ{<on ein Einſehen haben mit meiner Sünde.“

Sie ſagte das in ſröhlichſter Laune, und wenn ſie dann mit plößli<h ernſter werdenden Mienen hinzuſeßte: „Die heilige Jungfrau weiß es, Burkard, daß wir zu unſerer Liebe gekommen ſind wider unſeren Willen, und daß wir nichts Unrechtes thun, wenn wix uns lieb haben. Sie hat Einſicht über aller Menſchen Weisheit, die Heilige wird uns auch ferner gnädig ſein,“ dann ſah er voll trunkener Freude in ihr liebes Antliÿ, in dem wahrli<h kein Falſch lag, und glaubte ihr gern.

Bei alledem bedrü>te ihn ſeine Lage ganz unausſprech= li<h. Er ſagte ſih ohne Beſchönigung, daß er falſch und treulos handle, und daß es ſeine nächſte Pflicht ſei, der verrathenen Jſa Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, indem er das Vexrlöbniß löste.

Tag und Nacht quälte ex ih, daß ex unehrlich und ein Lügner ſei, daß er das Vertrauen der gütigen Herrin ſ<hmähli< täuſche, und daß Offenheit und der gerade Weg ihn allein wieder mit ſi< ſelbſt zufrieden machen würden.

Sprach ex aber dann in dieſem Sinne zu Kordula, ſo erbleichte ſie bis auf die Lippen und verſicherte angſtvoll, daß man ihr ſhon mit dem Kloſter gedroht und daß ſie

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