Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 45
So mußte er Kordula auf andere Weiſe zu ſprechen ſuchen.
Er ſah Antonio mit dem Markgrafen Philipp nah den Ställen gehen, die Markgräfin war bei ihrem Gemahl. „Und müßte ich ſie auf ihrem eigenen Zimmer ſuchen, ih muß fie ſprechen!“ dachte Burkard. Fragen mochte er Niemand nach ihr; er ſchritt eilig dur< die Gänge nah den Stuben der Fräulein.
Da hörte er ihre Stimme, als er am Bügelzimmer vorüber ging. Sie ſpxra< freundlih zu einer Dienerin, die ex nicht ſah; doch bemerkte ex den gedrückten, traurigen Klang ihrer Stimme. Wenn man ihn hier ſah, mußte man ſih- billig wundern, was er hier ſuche. Ex trat des= halb in den langen Gang, auf welchen viele Thüren mündeten. Hier drü>te er ſich in eine dunkle E>e und wartete.
Daß ihm zwei Augen ſchon länger nachgeſehen, daß der Doktor Torbelli von ſeiner Stube aus ſeine Bewegungen belauſchte, bemerkte er niht. Jeßt fam Kordula aus der Bügelſtube, jet betrat ſie den Gang.
Ex wollte nun doch nicht fo heimlich lauern; raſch trat er aus ſeiner Ee hervor und ſtand jeht im vollen Licht des Tages nicht weit der Thüre, hinter welcher ſein Feind nun neugierig lauſchte.
Kordula erſchrak ſehr. Dann bli>te ſie ihn zagend an und dann ſanken Beide ſich in die Arme ; es bedurfte keiner Worte.
Untex heißen Küſſen fühlten ſie ſich plöblich verſöhnt. „Es hat ſich Wichtiges ereignet,“ hörte Torbelli Burkard