Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
64 Der Teufels8medikus.
ſicheres Verſte> gegen etwaige Vorübergehende bot. Keine jemals empfundene Wonne kam ihren heutigen Gefühlen gleih! Sie durften fortan einander angehören ohne Hehl und Gewiſſensbiſſe!
Antonio's Schi®ſal kümmerte Beide wenig.
„Er weiß es ſo lange ſchon, daß i< ihn nicht liebe,“ ſagte Kordula, „faſt genau fo lange, wie i< ſelbſt es wußte! Mit Thränen des Zornes habe ih ihm geſagt, daß er mir verhaßt ſei, daß ih nur gezwungen thn hei= rathen würde, wie i< zu der Verlobung mit ihm über= redet worden ſei, er hat gela<ht und Spott getrieben mit meiner Angſt, nun mag er allein weiter kachen !“
Sie war ganz roth vor Zorn. Burkard begriff den maßlos eitlen Antonio beſſer, der es niht glauben wollte, daß Kordula ihn verſ<mähen könnte, und der dann, als er ſih do< überzeugen mußte von ihrer Kälte und Ab=z neigung gegen ihn, um keinen Preis die Leute wiſſen laſſen wollte, was ſeiner läppiſchen Eigenliebe kränkend war, wenn er ſich auh ſelbſt beruhigte, Kordula ſei nur launenhaft, und er könne ſechs ſtatt einer bekommen.
Dann dachten die Liebenden aber wieder der eigenen Glüd>ſeligkeit. Kordula zog ein Käſtchen aus der Taſche, öffnete es und zeigte Burkard zwei goldene kleine Herzen, welche mit einèêr eben ſolchen Kette zuſammen verbunden waren.
„Das hatte ih in meinem Shmu>kaſten, eine Ver= wandte der Mutter hat dieſe Herzlein als Amulet lebens= lang um den Hals getragen und bei ihrem Tode der Mutter vererbt, in ihrem Nachlaß kamen ſie auf mich.