Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
70 Der Teufelämedikus.
fard’s Stimme mit dem Ausdru> grenzenloſer Wuth und Empörung.
Dann wieder andere Stimmen, Schwerterklirren Kampf? Wax das nicht Antonio's Stimme? Dann! O, Gott! — Und ohne ſi< weiter zu beſinnen war ſie, außer ſich vor Angſt und Schre>en, dem Geliebten gefolgt.
Da! da waren ſie, Zwei gegen Einen! Burkard!
Er kämpfte mit einem fleineren, ſ{lanken Manne! Antonio! Antonio! Und war das nicht Torbelli ?
„Burkard, Burkard, ſieh Dich vor!“ keuchte ſie. Jeßt war ſie ganz nahe. Es war ein gellender Angſtz und Schmerzensſchrei, der dur<h den Wald hallte.
Zu ſpät! Torbelli hatte, den Grafen Antonio in Ge= fahr ſehend, ſih von hinten auf den in einer wahren Ra=ſerei vordringenden Burkard geſtürzt, und warf ſo den, von der Gewalt des Stoßes Strauchelnden, in Antonio's Degen. „Verfluchter Teufel8medikus!“ ſchrie er dazu.
Ein ſchre>licher Schrei, ein zweiter tönte dur die feierliche Abendſtille!
Und neben dem Zuſammenſinkenden kniete jeht die todes= bleiche Kordula, ſchüßte ihn vor dem Falle und rief in wahnſinniger Verzweiflung nah Hilfe.
Die Mörder aber liefen in wilder Haſt davon und verſchwanden im Walde. Es dauerte eine Weile, bis auf das Jammergeſchrei der Unglü>lichen ein Wildhüter her= bei fam.
Der lief nah der Burg, um Hilfe zu holen und langte eben dort an, als die Kunde von Unerhörtem, Gräßlichem ſi daſelbſt ſhon verbreitete.