Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Kriminal-Novelle von B, y, Wolſshoſet, 161

Dex GeriGhtshof zog ſch darauf zurü@>, um dartiber zu berathen, wie man ſih gegenüber der nunmehr verz änderten Sachlage zu, verhalten gedenke.

Schon nah kurzer Zeit erſchienen die Richter wiedèr im Sißungsſaal. e

Dex Beſchluß fiel ſo aus, wie es Edward Poë erwartet Hatte. Die Sache wurde vertagt, um inzwiſchen feſtzu= ſtellen, ob und wie weit jener angebliche Benjamin Brown an dem Verbrechen betheiligt geweſen.

Einen Antrag Edward Poë's, ſeine Klientin gegen eine entſprechende Kaution auf freien Fuß zu ſehen, lehnten die Richter vorläufig ab. Dagegen verſügten ſie ander= ſeits, daß au< Benjamin Brown in Haft zu behalten ſei.

So lieb es Mrs. Argyle geweſen wäre, die Schweſter ſogleich bei ſi<h zu behalten, mußte fie denno<h dem Ge= ſchi> ſchon für die günſtige Wendung danken, welche das Loos der Bedauernswerthen genommen. j

Sie ſ{<loß Ellen zum innigen Abſchiedsgruß in ihre Arme und extrug den Schmerz, ſie von den Schergen des Gerichts wiederunr. in Gewahrſam geführt zu ſehen, in der gewiſſen Hoffnung, daß man den Kelch des Leidens aller Vorausſicht nah beinahe geleert habe. :

Nicht ſo willig fügte ſi< Benjamin Brown dem Be= ſ{luß des Gerichtshofes. Ex tobte wie ein Beſeſſener und ſchimpfte in den wildeſten Ausdrü>en. Dabei offenbarte ſich die ganze Rohheit ſeines Weſcns auf das Deutlichſte. Er wich ſ<ließli<h nur der Gewalt. Konſkabler mußten den ſtarken, wüthenden Mann gefeſſelt in ſeine Zelle" ſ{leppen.

Bibliothek, Jahrg. 1886, Bd. lI, - 11