Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

168 Ein Schatten ——

Einmal unterwegs, veränderte ex ſein Reiſeziel. Statt nah Deutſchland, ging ex na< Frankreich, um die Vergnügungen, nach denen ex ſtets gelechzt, aus dem Grunde fennen zu lernen.“

„Jh ahnte es beinahe,“ murmelte Edward Poë.

„Was nun folgte, können Sie ſich denken. Six Francis war empört über den Ungehorſam ſeines Sohnes. Die Bitten, die Befehle, welche der Vater an Robert ergehen ſieß, verlachte dieſer einfah. Jnzwiſchen war ex nah Paris gekommen und hatte ſi<h hier vollkommen in den Strudel von Vergnügungen und Ausſ{hweifungen jeder Art geſtürzt. Die Drohungen des Vaters, daß er ihm die Mittel zum Lebensunterhalt entziehen würde, beant= wortete er damit, daß er auf's Neue Schulden über Schul= den anhäufte. Sir Francis war ſhwa< genug, dieſelben zuerſt troß des Widerrathens ſeiner Freunde zu bezahlen. Ex hoſſte no< immer Rückkehr und Beſſexung. Aber was wir Alle gefürchtet, trat nunmehr do<h ein. Berichte, welche von Paris aus nah Aberdeenhouſe gelangten, mel= deten, daß Robert ein nux no<h tollexes Leben als zuvor führe, Six Francis begriff, daß ex dieſem Treiben nicht mehr mit verſchränkten Armen zuſehen dürfe. Er war das dem alten ruhmvollen Namen ſchuldig, welchen er führte, den vielen Weſen, welchen ſeine eigene Wohlfahrt Mittel und Unterhalt gewährte. Jn einex Anwandlung von Energie , welche ihm faum Jemand zugetraut hätte, that er endli<h den Schritt, welcher längſt nothwendig ge= weſen wäre. Ex ertlärte öffentlich, daß er für die leicht= ſinnigen Schulden ſeines Soÿnes nicht auffomme, und