Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

170 Ein Schatten.

unſeres theuren Herrn ebenſo wie die Zukunft des alten Geſchlechts abhänge. Schon in kurzer Friſt beſtätigte ſich übrigens die Kunde, welche man uns zugeflüſtert. Robert Aberdeen war in der That zurückgekehrt. Um alles Auf= ſehen zu vermeiden, hatte er das Gefährt, welches ihn gebracht, ſchon eine Stre>e vor dex Abtei verlaſſen und ivar troy des wirbelnden Schneegeſtöbers zu Fuß auf einem Seitenwege in das Haus ſeiner Väter gelangt.“

“Die Stimme Will Sideler’s hatte ſich bis zum Flüſtex=

ton abgedämpft. Ex ſchien zu fürchten, daß noch ein

anderes Ohr als das des Mannes, welchem ſeine Erzähz= lung galt, dieſelbe erlauſchen könne.

„So verging der Abend unter allgemeiner Spannung. Jh hatte von Minute zu Minute gehofft, daß uns Six Francis die Nachricht von der Heimkehr des jungen Herrn würde zu Theil werden laſſen. Bei der Jnnigkeit des Verkehrs, mit welcher ex auh den Lebten ſeiner Unter= gebenen an ſich feſſelte, wäre eine ſolche Kunde nicht mexrk= würdig geweſen. Da ſie ausblieb, glaubte ih nicht fehl zu gehen, wenn ih darin ſchon ein böſes Omen exrbli>te. Nux einmal gelangte eine Nachricht vom oberen Stocf= werke an uns. Sir Francis befahl, daß ſeinem Sohne ein Imbiß zubereitet und ein Zimmer für die Nacht hergerichtet werde. Der Lieblingsraum, in welchem ſich Sir

Francis aufzuhalten pflegte, war das Bibliothekzimmer, -

das gothiſh gewölbte, trauliche Gemach mit jener reichen, alterthümlichen Ausſtattung, wie ſie alle Räume der Abtei aufweiſen. Hier hatte Nobert ſeinen Vater angetroffen, und hier hatten ſie auh bis jeßt geweilt. Da ih nicht