Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Kriminal-Novelle von BV, v. Wolfshofer, 175

Advokaten, die noh dadur<h an Bedeutung gewann, daß Robert Aberdeen abſolut niht nachweiſen konnte, wo ex ſich während der Mordnacht aufgehalten.

Jnzwiſchen ſete Edward Poë ſeine ganze Mühe davant, um die Unſchuld ſeiner Klientin an den Tag zu bringen.

Zuerſt unternahm er eine neue Reiſe nah Dover. Es mußte ſih doch feſtſtellen laſſen, ob der Mann, deſſen Schatten Mrs. Argyle in jener Schre>ensnacht geſehen, feine Spur ſeines Verweilens an dieſem Orte hinterlaſſen.

Der Crfolg belohnte die Mühe. Konfrontirt mit dem jeßigen Robert Aberdeen, mußten mehrere Bedienſtete des Hotels geſtehen, daß ſie ſih beſtimmt erinnerten, ihn, wenn auch vielleicht niht in jener Nacht, ſo doch über= haupt ſchon geſehen zu haben.

Edward Poë aber forſchte no< weiter. Er fuhr ſogar nah Cadix, wo eben das Schiff lag, welches die beiden Schweſtern na< England gebracht hatte. Hier inquirirte er die Mannſchaft, die ſich beim Anbli> einer Photographie Robert Aberdeen's ebenfalls auf das Beſtimmteſte deſſen erinnerte, daß er wenigſtens einen Theil der Reiſe von Indien nach Europa auf ihrem Schiffe gemacht haben mußte.

Es iwvar ſomit klar, daß er ſo leicht in den Beſihß jenes Dolches gelangen fonnte, welcher ſo verhängnißvoll füx Ellen Aberdeen werden ſollte.

Der junge Advokat war ſelbſt über die Tragweite ſeiner Ermittelungen betroffen. Darnach war jener Mord, began= gen an dem Sohne der Mxs. Argyle, eine lang überlegte, wohlgeplante That, zu welcher die Vorſtudien mit einer CEntſeben erregenden Raffinirtheit betrieben worden waren,