Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

176 Ein Schatten,

Gegenüber ſv êrdrlidenden Beweiſeit vermochte Robert Aberdeen ſeine Unſchuldsbetheuerungen denn doch niht mehr fortzuſeßen. Sein frecher, ke>er Sinn verließ ihn. Cx verwidelte ſi< in ein Labyrinth von Widerſprüchen, aus welchem es ſ{ließli< nur einen einzigen Ausgang gab das umfaſſende Geſtändniß. “ Mürbe geworden durch die lange Haft und unter dem eindringlichen Zuſpruch ernſter, würdiger Männer des Geſebes, welche mit der Unter-= ſuchung wider ihn betraut worden waren, legte er es endlich ab.

Ex bekannte allerdings nur, wa3 man bis auf win=gige Lücken bereits wußte.

Nach jener Nacht, wo ex ſeinen Vater beraubt, hatte er ein unſtetes Leben geführt. Seinen bisherigen Namen legte er ab. Einerſeits, weil er ihm nichts mehr nüßte,

ſeit alle Welt wußte, daß er für einen Verſchwender er=

klärt worden war. Zum Anderen aber fürchtete er, daß Six Francis die Vorgänge jener Nacht den Gerichten mit= theilen und ſeine Verfolgung veranlaſſen würde. Daß dies unterblieb, wiegte ihn in Hoffnungen, welche er ſonſt faſt aufgegeben. Jmmer mehr erſtarkte in ihm die Ueberzeu= gung, daß ſein Vater, deſſen Schwäche ex oft genug er= probt, ihm noch in der Todesſtunde verzeihen oder ihm

wenigſtens das Erbtheil ungeſ<mälert hinterlaſſen werde.“

Die Nähe Londons machte es ihm mögli<h, ſtets Aber= deenhouſe im Auge zu behalten. Das chaotiſ&e Getümmel der Millionenſtadt nahm ihn auf, ohne daß ihn Jemand daſelbſt vermuthete. Mit einem Stallknecht des Baronets wußte ex ſi in's Einvernehmen zu ſeßen. Jmmer ſpio=z