Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

194 Dex erſte Kaiſer Mexifo’s.

großem Gefolge antrat. Auf dem Schiſſe befanden ſich zwei Geiſtliche, ein Stab von 14 Offizieren (meiſtens Ameri= faner) und ein polniſcher Oberſt Beneski, der das Amt eines Adjutanten bei ihm verſah. Auch Waffen und anderer Kriegsbedarf befanden ſi<h an Bord, ja ſogar eine Druckerpreſſe, obwohl die zunächſt zu exlaſſende Proklaz mation bereits fertig gedru>t mitgeführt wurde. Wie ſehr ſein Sinn an eitlem Prunke hing, zeigte ſih auh diesmal wieder, indem ex einen prächtigen Kaiſermantel, Kreuze des früher von ihm geſtifteten Guadalupe=Ordens und kaiſerlichen Shmu> mitnahm.

Als ſein Schiff zwei Monate ſpäter vor dem meri= faniſchen Hafen Soto la Marina ſi< vor Anker legte, wußte er nichts davon, daß der verabredete vorbereitende Aufſtandsverſuh ſeiner Anhänger mißlungen war, und daß man die Bewachung der Küſte neuerdings bedeutend verſchärft hatte. Zunächſt begab ſich Beneski an's Land. Als derſelbe auf den Befehlshaber der Küſtentruppen General Garza ſtieß, gab er vox, daß er gekommen ſei, um im Aufz trage engliſcher Häuſer wegen eines Koloniſation8planes Erz fundigungen einzuziehen; in Bezug auf Jturbide erklärte ex auf Befragen, daß dieſer völlig zurücgezogen in England

lebe. Am nächſten Tage (16. Juli) holte ex ſeinen „Gez

fährten“ in Verkleidung an's Land, mit welchem ex ſi nach der nächſten Ortſchaft landeinwärts begab. Die Küſtenwachen hatten abex die beiden Wanderer nicht aus den Augen gelaſſen. Am Abend traf au< Garza ein und dieſer exkannte Jturbide ſofort. Die Hoffnung des Ex= faiſers, daß der General als ſein ehemaliger Waffengenoſſe