Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.
Von A. Graſer. 195
und Günſtling ihn, den Wehrloſen, ſhonen werde, ſollte ſih nicht erfüllen.
Allerdings vollzog Garza nicht den allgemein gegebenen Befehl, den Geächteten im Falle feiner Landung ſofort niederzuſchießen, aber er ließ ihn doh verhaſten und unter ſtarker Bede>ung nah Padilla abführen, wo er dem dor= tigen Provinzial-Kongreß überliefert werden follte. Der General wollte eben nux die Blutſchuld von ſich ab= wälzen.
. Der Kongreß dex Provinz, ſhon vor dem Eintreffen des Gefangenen von der Sachlage benachrichtigt, verfügte auf Grund des Aechtungsdekretes die ſofortige Hinrichtung. Garza, der mit ſeinem Gefangenen no< auf dem Marſche ivar, zögerte indeß und geſtattete demſelben, ſih ſ{hriftli< an die Centralregierung in Mexiko zu wenden. Auch dem Exkaiſer von Mexiko konnte das Schi>#ſal ja, wie ſeinem Vorbilde, ein „St. Helena“ zugedacht haben. Am 19. Juli Morgens in Padilla angelangt, mußte dex Generak ſi jedo<h überzeugen, daß alle Bemühungen, einen weiteren Aufſchub zu erlangen, vergeblich ſeien. Nachmittags 3 Uhr erhielt er den ſtrikten Befehl, die Hinrichtung ſhon na< einigen Stunden vorzunehmen.
Dex Cxfkaiſer hörte die Schrekensbotſchaft mit Ruhe an und bereitete ſi<h-dann zum Tode vox. Mit wie großer Faſſung er demſelben entgegenſah, iſt daraus zu entnehmen, daß er den wachthabenden Offizier ſugar an die Stunde der Hinrichtung erinnerte. Nachdem ex einem Geiſtlichen gebeichtet, welcher als Mitglied des Kongreſſes ſeinen Tod mit beſchloſſen hatte, gab er demſelben ſeine Uhx und ſeinen