Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

236 Dex Affe unter den Vögeln,

oft angſt und bange, wenn nur ein einziger in unſerem Zimmer ſeine grelle, kreiſchende Stimme erhebt; welchen Lärm muß es geben, ſobald draußen in dem ſonſt ſtillen Urwalde plößli<h Tauſende aus voller Bruſt ihx Nerven exſchütterndes Konzert anſtimmen! TLroßdem verſchönern ſie mit ihrem vexſchwenderiſ<h gefärbten Gefieder die dunklen Schatten jener Wäldex, und der gelehrte Reiſende Gould verſichert: „Es iſt unmöglich, das Zauberhafte des Anblicks zu beſchreiben, welchen gewiſſe Papageien, zumal die hochroth gefärbten Arten gewähren, wenn ſie ſich in großen Flügen in den ſilberblätterigen Akazien Auſtraliens herumtummeln. Jhr prachtvolles Gefieder ſticht wunderbax ab gegen die Umgebung.“

Wehe aber den armen Anſiedlern, wenn ſolch" größere Trupps in ihre Kuſtuxen einfallen und daſelbſt an Feld= und Baumfrüchten ihre Verwüſlungen beginnen! Wenn die Menſchen noch ſo ſchnell bei der Hand ſind, mit flinken Roſſen in die Schaar hineinſprengen, um fie mit den Hufen zu zertreten, mit Knüppeln zu erſchlagen oder dur Flintenſchüſſe zu exlegen, und wenn eine große Zahl Todter den Boden auch de>t, der angerichtete Schaden iſt immer ein beträchtlicher. Auch ſonſt werden von dieſen Vögeln, da ſie im Allgemeinen niht ſcheu ſind, viele ge= fangen. Die no< jungen richtet man etwas ab und ver= fauſt ſie meiſt an Matroſen, welche ſie dann mit nah Euxopa bringen. Alexander der Große ſoll der Erſte ge= weſen ſein, der von ſeinem denkwürdigen Zuge na<h Jn= dien Papageien na< Europa zurü>brachte.

Sowie der Aufenthalt der Papageien meiſt zugleich