Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

126 D “Ju lebter Stunde,

fnospe gegenüberſtand, da bere<nete ſie in ihrem Jnnern, wie lange es no< dauern würde, ehe ſie dieſen Manu zu ihren Füßen ſah.

Nach dem Frühſtücke lud Norbert die Damen zu einer Spazierfahrt ein, um ihnen ſeine Beſißung zu geigen.

Die Generalin lehnte ſi< behagli<h in die Ee des eleganten Wagens, während Meline, das reizende Antliß von einem weißen Mullhute beſchattet, in leicht vorgeneig= tex Haltung mit ihrem Couſin plauderte.

Es wax ein köſtlicher Junimorgen und eine freund= lie, goldig ſtrahlende Sonne lachte auf die üppigen Fluren nieder, während der Wagen in langſamem Tempo auf der guterhaltenen Landſtraße dahinrollte.

„So weit Jhr Auge reicht, Couſine, gehört Alles mir,” ſagte Norbert lächelnd zu Meſline auf deren bezügliche Frage. „Ae>er, Wieſen, Wälder und der große Meier= hof dort unten im Thale, wohin ih Sie führen will, um eine kleine Erfriſchung einzunehmen.“

„Ein ſchöner, großer Beſitz,“ bemerkte Meline un=befangen. „Sie müſſen viel Freude daran haben, Couſin; ich habe immer gefunden, daß thätiges Schaffen und Wir= fen uns den erworbenen Beſiß doppelt werth erſcheinen läßt, und ih habe nie begreifen können, daß ſo viele Leute Vergnügen daran haben können, müßig von ihren Renten zu leben.“

„Sie haben Recht, Couſine,“ erwiederte Norbert auf= leuchtenden Blickes. „Der höchſte Genuß des Reichthums bleibt doh immer das rege Schaffen, die Möglichkeit, auch Andere an unſerem Ueberfluſſe theilnehmen zu laſſen,