Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

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die Generalin. „Meline, was hat es nur zwiſchen Euh gegeben? J< üängſtige mich halb zu Tode. O meine Nerven, meine Nerven!“

„Es wäre jedenfalls beſſer, Du pflegteſt der Ruhe und ließeſt mich allein,“ bemerkte Meline fühl, „ih fann Dein ewiges Klagen nicht anhören, das greift auch mete Nerven an.“

Die Genexralin erhob ſich. „Wie Du willſt," ſagte ſie empfindlich; „Du ſcheinſt Dich wohler zu befinden, wenn ih niht bei Dix bin.“

Die junge Frau gab keine Antwort; ſie blidte ihrer Mutter nah, bis dieſe die Thüre hinter ſich ge]<lofſen hatte, dann murmelte ſie tief aufathmend: „Endlich allein!“

Einige Augenbli>e noh blieb ſie ſauſchend ſißen, ob es dex Generalin nicht einfiel, no<h einmal zurü>zukommen, dann ſtand ſie auf und verriegelte die Thüre.

Haſtig pa>te ſie nun alle Schmu>gegenſtände und Werthſachen zuſammen, die ſie der Freigebigkeit ihres Gatten zu danken hatte, und als ſie damit fertig geWwor= den, vertauſchte ſie ihr Negligé mit einer dunklen, ein= fachen Robe. Ueber dieſen Vorbereitungen war es Abend geworden; die junge Frau ſebte ſich an's Fenſter und wartete, bis die Dunkelheit hereingebrochen wav.

Als die ſinkende Dämmerung die grünen Parkanlagen in einen düſteren Schleier hüllte, erhob fie ſich, wand ein großes ſhwarzes Spißentuch um die goldig=rothen Flechten und hüllte ſi< in einen langen, weiten Mantel.

Den S<hmu> und die vorhin zuſammengepa>ten Werthz