Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

Von Dêwald Heim. — E20

Snſtruftion vorführen, ohne daß der Staat einen Centime auszugeben hätte. Da exrfahrungëgemäß die Landſleute Bilder weit eher wie Bücher kaufen, ſo hat der Fomman=dant Perrinon den Plan entworfen, die geſammte miliz täriſche Jnſtruftion in Bildern mit erläuterndem Texte auf Taſchentüchern von 75 Centimetern Breite darzuſtellen. So enthält ein Taſchentuch in der Mitte ein großes Bild, das Auseinandernehmen und Zuſammenſeßen des Gewehres darſtellend, daneben die Schußregeln und Notizen über das Schießen gegen bewegliche Ziele, die Abbildungen des Gewehrzubehörs und die Vorſchriften für die gute Erz haltung des Gewehrs. Zwanzig Vignetten umgeben längs den Seiten das Hauptbild. Sie zeigen den Schüben in verſchiedenen Lagen, hinter Bäumen, in ein Loch gebettet, flach auf der Erde liegend, im Bajonnetkampf mit einem Küraſſier u. f. w., und ſind ſtets mit furzen Worten erſäutert. Dex „Moniteur“ ſchließt den betreffenden Artikel mit dem Ausſpruche, daß der Zwe> des Kommandanten Perrinon ein ſehr lobenswerther ſei, und daß man in ſeinen Taſchentüchern ein Mittel der Propaganda für die Kenntniß militäriſcher Verhältniſſe in den weiteſten Kreifen erbli>en müſſe.

Das franzöſiſche Kriegëminiſterium hat diefen Vorſchlag Perrinon’s der praktiſchen Verwirklichung entgegengeführt, indem es im Jahre 1882 ein allgemeines Taſchentuch für die Armee eingeführt hat, welches niht nux der Reinlichfeit, ſondern au<h dem Unterricht dienen ſoll. Das aus billigem Kaltun hergeſtellte Tuch iſt bunt bedru>t. Aus dem rothen Grunde erhebt ſi<h in der Mitte das Kreuz