Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

216 Unſere kleinſten und ſtärkſten Feinde.

werden, ferner, daß das Serum in eine feſle Form ver= ivandelt wird, in welcher es Temperaturen von 58 °. €, ertragen fann, ohne hiebei Veränderungen zu erleiden. Da, wie ſhon bemerkt, in der Luft und an allen Gegen= ſtänden belebte Keime ſi aufhalten können, fo unterliegt es feinem Zweifel, daß auh in dem Blutſerum, welches -mit Luft und verſchiedenen Gegenſtänden in Berührung ge= fommen iſt, ſolche Keime enthalten ſind. Dieſelben müſſen alſo hier exſt getödtet werden.

Die meiſten Flüſſigkeiten, in denen dieſe Keime vorkommen, werden dur< Kochen von ihnen befreit; au< in dem Blutſerum gehen alle Keime dur< Kochen zu Grunde. Hiedur<h wird aber das Serum undurchſichtig und zum Kultiviren von Pilzen ungeeignet. Man hat daher für daſſelbe ein anderes Verfahren in Anwendung gebracht, welches darin beſteht, daß man das Serum mehrere Tage hindux< täglih eine Stunde lang auf 58° C. erhikt. Hiedurch “werden auch alle Pilze und deren Keime zer= ſtört.

Das Serum iſt infolge deſſen nach dieſer Behandlung vollſtändig ſteriliſirt, d. h. von Organismen frei gemacht ivorden. Hierauf wird daſſelbe in eine feſte Form Üüber= geführt. Zu dieſem Zwecke bringt man es in einen mit einem Glasde>el verſehenen Blechkaſten, in welchem eine Temperatux von 65° C. herrſcht. Bleibt das Serum hierin ungefähr eine halbe Stunde lang, ſo iſt es in eine ſtarre, feſte, durchſichtige, bernſteingelbe Maſſe umgewan= delt. Werden nun auf dieſes erſtarrte Serum Geiwebs= partikelchen, wie Stückchen aus tuberxkulös verändevten